Österreichs landwirtschaftliche Betriebe produzierten im Jahr 2021 4,9 Mio. t tierische Erzeugnisse, damit lag die Produktion geringfügig über dem Niveau des Vorjahres.
Es wurden 3,87 Mio. t Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch (±0 % gegenüber 2020), 2,24 Mrd. Eier (+3 %) und 5 000 t Fisch (+6 %) für den in- und ausländischen Markt erzeugt.
Bei Fleisch lag die Bruttoeigenerzeugung (in Schlachtgewicht, d. h. mit Knochen und Fett) mit 905 000 t um 1 % unter dem Niveau des Vorjahres.
Für die Ernährung im Inland standen 2021 insgesamt 793 000 t Fleisch (-2 %), 698 000 t Trinkmilch ein- schließlich Joghurt und Sauermilchgetränke (-6 %), 208 000 t Käse (-3 %), 48 000 t Butter (-1 %), 2,1 Mrd. Eier (-1 %) und 71 000 t Fisch (+9 %) zur Verfügung.
Selbstversorgungsgrad weitgehend über 100%
Der Selbstversorgungsgrad gibt Auskunft darüber, inwieweit die heimische Produktion in der Lage ist, den inländischen Verbrauch abzudecken. Dieser erreichte für Trinkmilch (einschl. Joghurt) 178 %, für Rind- und Kalbfleisch 147 %, für Käse (einschließlich Schmelzkäse) 118 % und für Schweinefleisch 108 %.
Bei den folgenden Produkten lag der Selbstversorgungsgrad unter 100 %, d. h. der Bedarf konnte nicht zur Gänze aus heimischer Produktion gedeckt werden: Eier (92 %), Geflügelfleisch (78 %), Butter (72 %) sowie Fisch (7 %).
88,5 kg Fleisch im Jahr pro Kopf
Der errechnete Pro-Kopf-Verbrauch lag 2021 bei 77,9 kg Milch, 23,2 kg Käse (einschließlich Schmelzkäse), 5,4 kg Butter, 14,5 kg Eier (das entspricht 233 Stück) und 88,5 kg Fleisch.
Davon standen 58,9 kg Fleisch der menschlichen Ernährung zur Verfügung, das restliche Drittel des Pro-Kopf-Verbrauchs entfiel z. B. auf Knochen oder wurde zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet.
Import und Export
Zur Deckung des Inlandsbedarfs wurden Importe bei Fleisch (355 000 t; +6 %), Trinkmilch (72 000 t; +2 %), Käse (133 000 t; +2 %) sowie Fisch (79 000 t; +12 %) getätigt. Im selben Zeitraum wurden 532 000 t Fleisch (+7 %), 562 000 t Trinkmilch (−4 %) und 170 000 t Käse (+9 %) exportiert.
Agraraußenhandelsvolumen weiterhin steigend
Gegenüber 2020 erhöhte sich das Agraraußenhandelsvolumen (sowohl pflanzlicher als auch tierischer Produkte) von 25,5 Mrd. auf 27,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 8,1 % am gesamten Außenhandelsvolumen, das sich 2021 auf 344,0 Mrd. Euro belief.
Der Wert der Agrarimporte stieg von 12,8 Mrd. auf 13,9 Mrd. Euro, jener der Exporte von 12,8 Mrd. auf 13,8 Mrd. Euro. Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem Anteil von 83 % an den Importen und 74 % an den Exporten.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu den Versorgungsbilanzen finden Sie Online.
Informationen zur Methodik, Definitionen:
Die Versorgungsbilanzen stellen eine Zusammenschau quantitativer und qualitativer Informationen über die Landwirtschaft und den Nahrungsmittelsektor dar.
Um die Gesamtheit eines Produktes zu erfassen, berücksichtigt die Versorgungsbilanz eines landwirtschaftlichen Grunderzeugnisses (z. B. Fleisch, Eier) auch deren wichtigste Verarbeitungsprodukte (z. B. Wurstwaren, eihaltige Produkte) – vorausgesetzt, dass diese nicht Gegenstand eigener Bilanzen sind.
Dadurch ist es möglich, eine Gesamtübersicht über die Versorgung des Landes mit einem Produkt zu bekommen.
Die Versorgungsbilanzen werden unter Berücksichtigung der nationalen Gegebenheiten (z. B. Produktions- und Vermarktungsstrukturen der Landwirtschaft und des Nahrungsmittelsektors, differenzierte Datenlage und -verfügbarkeit, Ermittlung und Anwendung technischer Koeffizienten in Detailbilanzen, außenhandelstechnische Vorgaben etc.) für die wichtigsten Nahrungs- und Futtermittel berechnet.